vogelschutzwarte frankfurt
auf einem grundstück am waldrand in frankfurt fechenheim wurden im jahr 1948 aus trümmersteinen die staatliche vogelschutzwarte für hessen, rheinland-pfalz und saarland und das institut für angewandte vogelkunde errichtet und in den 1960 er jahren um ein hörsaalgebäude erweitert. 2009 entschloss sich der bauherr „hessen-forst“ das ensemble unter dem aspekt „vorbildlicher klimaschutz“ im rahmen der existierenden gebäudegrenzen umzubauen.
entwurfsprägend waren die themen „vogelhaus“ und „vogelschutz“ sowie der offene umgang mit den unterschiedlichen entstehungsjahren.
im zuge der baumaßnahme wurde der mitteltrakt/behelfsbau bis auf die bodenplatte abgebrochen und an gleicher stelle als zweigeschossiges bürogebäude in elementierter holzbauweise mit einer gesamtfläche von ca. 270 m² errichtet, mit fließenden übergängen zu den seitengebäuden. im innenbereich entstanden großzügige büro – und besprechungsräume sowie die bibliothek und ein archiv.
der neubau, der früher in form eines laubengangs als ausstellungsfläche diente, sollte als wandelgang beibehalten werden. die große schiebetürverglasung mit davorliegender terrasse ermöglicht eine öffnung der ausstellungsfläche zum freiraum für einen fließenden unterricht zwischen draußen und drinnen.
eine eigens entwickelte farblich strukturierte vertikale leistenschalung faltet sich von der fassade über die gesamte dachfläche und verleiht dem ehemals zerklüfteten gebäudekomplex eine entsprechende homogenität. eingeschossige gelenkbauten verbinden die gebäude.
das linke gebäude dient als öffentliches hörsaalgebäude und wird nach einiger zeit vollflächig begrünt sein. die fassadenbegrünung bietet vielen vogelarten schutz und stellt den baulichen abschluss zum waldrand her. hinter der begrünung wurde ein ökologisch hochwertiger vollwärmeschutz aus zellulosedämmung und einer putzträgerplatte aus holzweichfaserplatte angebracht.
das rechte seitengebäude wird als verwaltungsgebäude genutzt und wurde äußerlich originalgetreu mit einer teilbekleidung aus horizontaler stülpschalung rekonstruiert.
im kontext „fensterglasgestaltung und vogelschlag“ wurden unterschiedliche konzepte angewandt. zum einen wurde ein innovatives vogelschutzglas zum anderen ein grafisches, gestaltendes konzept zum aufprallschutz von vögeln umgesetzt.
im bereich gebäudetechnik kam ein pelletheizungssystem zum einsatz, das durch biogene holzpellets die abhängigkeit von fossilen energieträgern reduziert. die ausgaben für den regional erzeugten brennstoff bleiben weitgehend in der eigenen region und erhöhen dort die wertschöpfung. der co2- ausstoß von holzpellets beträgt etwa 42 g/kwh, bei heizöl liegt der wert bei ca. 303 g/kwh.
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